Die Tagesförderstätte ist eine Einrichtung zur Betreuung von Menschen mit wesentlichen geistigen oder körperlichen Beeinträchtigungen oder Mehrfachbeeinträchtigungen. Die teilstationäre Unterbringung in einer Tagesförderstätte beschreibt ein komplexes System unterschiedlicher Leistungen für Menschen mit schwerster Beeinträchtigung, die nicht die Fähigkeit besitzen, ein Mindestmaß an wirtschaftlicher Arbeit leisten zu können und somit eine tägliche Betreuung in einer Werkstatt für beeinträchtigte Menschen nicht möglich ist. Die Rehabilitation in die Arbeitswelt bzw. die zukünftige Beschäftigung in einer Werkstatt für beeinträchtigte Menschen ist das Ziel der Tagesförderstätte.
Unter Berücksichtigung der Entwickklungspotentiale und der besonderen Bedarflagen der Menschen mit den unterschiedlichsten Beeinträchtigungen gestaltet die Tagesförderstätte Angebote als individuelle Hilfen.
Unser Angebot ist eine Form der Wohnassistenz für Menschen mit besonderen Beeinträchtigungen und darauf angelegt, sechs Frauen und Männern mit geistigen und/oder körperlichen Behinderungen ein weitestgehend selbstbestimmtes Wohnen und Leben zu ermöglichen. Initiiert wurde diese Wohngemeinschaft durch die Familien der sechs WGler.
Wohnassistenz im Speziellen bzw. persönliche Assistenz im Allgemeinen ist eine Hilfe für Menschen mit Behinderung in verschiedenen Bereichen des Lebens. Assistentinnen und Assistenten unterstützen bei allen Tätigkeiten des Alltags. Zum Beispiel im Haushalt, bei der Arbeit, in der Schule oder auch bei Freizeitaktivitäten. Dadurch können Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmtes Leben führen. Sie entscheiden selbst, wann, wo und von wem sie Unterstützung bekommen.
In diesem speziellen Projekt Wohn(T)raum haben die sechs Mitglieder dieser Wohngemeinschaft barrierefreie Räumlichkeiten in Saarlouis-Roden angemietet und werden im Rahmen des persönlichen Budgets rund um die Uhr individuell betreut. Die Wohnassistenz übernimmt ein multiprofessionelles Team (Psychologin, Sozialpädagogin, Erzieherinnen, angeleitete Kräfte). Durch das gemeinsame Leben in einer Wohngemeinschaft werden Synergieeffekte für alle sechs Bewohner geschaffen und professionell genutzt.
Vorhandene externe Tagesstrukturen wie Werkstätten, Mitgliedschaften in Vereinen sowie bestehende therapeutische Begleitung werden dabei mit einbezogen. Darüber hinaus streben wir eine enge Vernetzung mit den Familien der sechs Erwachsenen an. Diese haben durch die jahrzehntelange Begleitung ihrer Verwandten die meiste Erfahrung mit deren Befindlichkeiten und Bedarfen. Somit stellen sie für unsere Arbeit eine unschätzbare Ressource dar.